Das Risiko von Starkregen ist nach Ansicht von Meteorologen in manchen Teilen Deutschlands bislang deutlich unterschätzt worden. Die Auswertung von Radardaten zeige, dass bei der Risikobewertung in einigen Regionen von einer neuen Gefährdungslage ausgegangen werden müsse, teilte die Deutsche Meteorologische Gesellschaft zum Start einer Fachtagung am Montag in Garmisch-Partenkirchen mit.
In Teilen von Nord- und Ostdeutschland muss mit deutlich höherer Wahrscheinlichkeit mit Starkregen gerechnet werden als bisher angenommen. Auf Basis der bisherigen Daten sei man bisher von einem erhöhten Starkregenrisiko etwa an den Mittelgebirgen und im Alpenvorland ausgegangen. Dieses Bild ändere sich aber, wenn man statt der Stationsdaten auf die Radarmessungen des Wetterdienstes setze, berichtet der Spiegel.
Starkregen-Vorhersage schwierig
Zugleich ist die hinreichend genaue und rechtzeitige Vorhersage von Starkregen nach Ansicht der Experten unbefriedigend. "Wir sind bei der Prävention gegen Starkregen „auf Kante genäht“ und daher ausgesprochen anfällig, wenn es um Anstiege und Änderungen im Zuge des Klimawandels geht", warnen die Meteorologen Andreas Becker und Tanja Winterrath vom Deutschen Wetterdienst gegenüber dem Spiegel.
Langfristig ist zu erwarten, dass es in den kommenden Jahren häufiger zu Dürrephasen und zu Starkregenereignissen in Deutschland kommen wird. Zwar soll die jährliche Niederschlagsmenge in Deutschland etwa gleichbleiben, allerdings könnte sich die Verteilung ändern. Heftige lokale Unwetter mit Starkregen sind die Folge.