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Neuer Deutz-Fahr 6180 TTV im top agrar-Praxistest: Komfortables Update

Zur Agritechnica hat Deutz-Fahr Updates für die mittleren TTV-Traktoren der Baureihe 6 vorgestellt. Wir konnten einen 6180 TTV bereits Ende Oktober auf Straße und Acker ausprobieren.

Lesezeit: 8 Minuten

SCHNELL GELESEN
Fünf neue Modelle von 161 bis 192 PS ergänzen die Reihe 6 TTV von Deutz-Fahr.
Die zwei Vierzylinder sowie die drei Sechszylinder stammen von der Deutz AG. Sie sind weitgehend baugleich zu den Vorgängermodellen.
Die Vorderachse und deren Federung sind neu. Es gibt zwei Frontkraftheber-­Varianten zur Auswahl. Generell hat uns der Fahrkomfort gut gefallen.
Mehr Pumpenleistung , viele Ausstattungsoptionen und eine höhere entnehmbare Ölmenge gibts bei der Hydraulik.
Das Lenksystem bietet mehr Komfort und ist einfacher zu bedienen. Das gilt v. a. für das Einfahren in die nächste Spur.

Okay, von außen sieht man die Änderungen bei den Traktoren der 6er TTV von Deutz-Fahr nicht direkt. Wenn man aber mit der Maschine auf der Straße unterwegs ist oder mit dem Mulcher arbeitet, merkt man schon, dass sich die Konstrukteure vor allem um die Details gekümmert haben. Das war jedenfalls unser Eindruck, als wir mit dem 6180 TTV unterwegs waren.

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Insgesamt stellen die Lauinger fünf überarbeitete Modelle von 161 bis 192 PS Maximalleistung vor – die beiden Vierzylinder 6160.4 und 6170.4 sowie die Sechszylinder 6160, 6170 und 6180 jeweils mit dem Kürzel TTV, das für den stufenlosen Antrieb steht. Die Maschinen schließen die Lücke zwischen den kleineren Vierzylindern und den größeren Modellen der Baureihe 6, die bis zum 6230 TTV mit 230 PS geht.

Wir konnten den 6180 TTV beim Lohnunternehmer Brormann in Langenberg, Kreis Gütersloh, mit der Mulde und einem Mulcher auf Maisstoppeln einsetzen. Die Vorserienmaschine war bereits einige Monate im Lohnbetrieb als Testtraktor im Einsatz.

Welcher Motor arbeitet unter der Haube der neuen Serie 6?

Beim Triebwerk ändert sich nicht viel. Der Sechszylinder Deutz TCD 6.1 hat 6,1 Liter Hubraum. Die Abgasnachbehandlung kombiniert einen AdBlue- und einen Dieseloxidations-Kat. mit einem Partikelfilter. Dazu kommt eine Abgasrückführung. Das Wechselintervall für das Motoröl steigt von 500 auf 1.000 Stunden oder zwei Jahre.

Nach wie vor schön finden wir das Kühlerpaket, das sich zum Reinigen wie eine Ziehharmonika auffalten lässt. Der Tank unseres Testmodells fasst 350 l Diesel (300 l beim Vierzylinder), der AdBlue-Vorrat beträgt 29 l. Wie bereits bei anderen Modellen ist das Handgas auch im Automodus unabhängig nutzbar.

Die Dana-Frontachse M40 HD ist neu. Sie bietet bis 5.200 kg Achslast und nasse Bremsen. Die Intensität des Federungssystems lässt sich in drei Stufen verstellen.

Wie wirkt sich das Update auf Hydraulikfunktionen und Hubkräfte aus?

Deutz-Fahr bietet künftig zwei Versionen beim Frontkraftheber an, mit 3,8 oder 4,1 t Hubkraft. Wahlweise gibt es hier eine einfache Ausführung oder eine Version mit Positionssteuerung. Bei der 4,1 t-Ausführung kann der Kunde für die Frontzapfwelle zwischen 1.000, 1.000 E oder einer Umschaltlösung mit beiden Drehzahlen wählen. Trotz der aktuellen Halbrahmenbauweise ist eine einfache Ausrüstung mit einem Frontlader möglich.

Bei den Hydrauliksteuergeräten bietet Deutz-Fahr ebenfalls unterschiedliche Ausstattungsoptionen. Die Einstiegslösung gibt’s in Kombination mit einer einfacheren Armlehne. Hier sind zwei mechanische Steuergeräte mit maximal vier elektronischen kombiniert. Die Vollausstattung hat zusätzlich zum Frontkraftheberventil zwei elektronische Steuergeräte vorne und bis zu fünf hinten. Dazu kommt die optionale Ventileinheit für einen Frontlader.

Wahlweise gibt es eine 120 oder eine 160 l-LS-Pumpe, jeweils in Kombi mit einer separaten 42 l-Lenkpumpe. Der Ölhaushalt Getriebe/Hydraulik ist getrennt. Die entnehmbare Ölmenge wächst im Vergleich zum Vorgänger von knappen 40 l auf jetzt 60 l, bzw. 55 l bei den Vierzylindern – gut!

Die Hinterachse stammt wie der Antrieb von ZF. Die „kleineren“ 6160 und 6170 haben – egal ob Vier- oder Sechszylinder – die gleiche Hinterachse. Die Achse unseres 6180 TTV ist eine Nummer größer und kann ab Werk bis 710/70 R38 bzw. mit 1,95 m hohen Rädern ausgestattet werden.

Zusammen mit der Frontachse ermöglicht sie ein zul. Gesamtgewicht von 13,5 t, das ist eine Tonne mehr als bei den vier anderen Modellen. Bei einem Leergewicht von 8,5 t in Testausstattung bot unser 6180 TTV ordentliche 5 t Zuladung. Die Zuladung ist übrigens unabhängig von der 40 oder 50 km/h-Zulassung.

Das Hubwerk ist identisch zum Vorgänger, es stemmt mit Zusatzzylinder laut Deutz-Fahr bis zu 9,7 t. Die K80-Kupplung ist im Schlitten eingehängt, in den unteren drei Positionen bietet sie bis zu 4 t Stützlast.

Bei der ZF-Hinterachse sind die vier Zapfwellengeschwindigkeiten serienmäßig. Sie lassen sich recht gut mechanisch über zwei Hebel wechseln. Die Motordrehzahl für die Eco-Zapfwellen hat Deutz-Fahr auf jetzt 1.600 U/min gesenkt.

Was ist neu in der Kabine der Serie 6?

Die Kabinenausstattung ist jetzt den größeren Modellen der Reihe angeglichen. Die Maschine gibt es wahlweise mit und auch ohne Monitor. Deshalb laufen auch viele Einstellungen über Potis auf der Armlehne – wie z.B. bei der EHR. Insgesamt ändert sich beim Grundkonzept der Bedienung und (manchmal etwas unübersichtlichen) Menüführung im Monitor wenig. Unsere Eindrücke dazu haben wir in unserem Vergleich der Bedienkonzepte vom Frühling 2023 zusammengefasst. Einige Details sind mittlerweile verbessert.

Der Shuttlehebel links am Lenkrad hat jetzt keine Raste mehr. Der Fahrer kann die Richtung nun frei bzw. abwechselnd am Wendeschalthebel, über Tasten am Fahrhebel oder auch am Frontladerjoystick ändern. Mit dem Update holt man den Tempomaten feinfühlig mit dem Fahrpedal ab – d. h. bewegt man das Pedal ca. 2/3 des Weges, deaktiviert man den Geschwindigkeitsspeicher und fährt feinfühlig nahtlos mit dem Fuß weiter.

Die sogenannte SpeedMatch-Funktion gibt es bereits bei den größeren Modellen. Sie hat uns auf der Straße und dem Acker gut gefallen. Doch einen „echten“ Fahrhebelmodus bietet der 6180 TTV immer noch nicht – hier bleibt sich Deutz-Fahr treu. Wenn einer der Tempomaten aktiviert ist, kann man aber per Fahrhebel beschleunigen oder verzögern. Damit ändert man aber gleichzeitig den programmierten Wert.

Auch bei den programmierbaren Tasten könnte Deutz-Fahr noch was drauflegen. Nur wenn keine positionsabhängige Fronthydraulik an Bord ist, kann der Fahrer die eigentlich dafür vorgesehenen Knöpfe am Fahrhebel mit Isobus- oder Traktorfunktionen belegen.

Bei allen Modellen lassen sich allerdings die beiden Daumenschieber auf dem Hebel für AUX-Funktionen nutzen. Der Frontlader-Joystick bietet eine ganze Reihe von Programmiermöglichkeiten: Drei Knöpfe, den Daumenschieber oben und (proportional) auch die beiden Gassen des Hebels.

Dazu gibt es zwölf virtuelle Aux-Tasten über den Monitor. Trotzdem: Andere Anbieter haben hier bessere Lösungen im Programm.

Was gibt es Neues beim Lenksystem der Deutz-Fahr Serie 6?

Die Programmierer von Deutz-Fahr spendieren ihrem Lenksystem mehrere neue Funktionen. Die Hardware kommt weiterhin von Topcon. Mit der Software „Horizon 5“ kann der Fahrer unter anderem nun auch Spuren aufzeichnen, während das Lenk­system aktiv ist. Hinzu kommt eine automatische Felderkennung.

Daten werden standardmäßig im Iso-xml-Format ausgetauscht, shape-Dateien sind weiterhin möglich. Das hat Deutz-Fahr nach ei­genen Angaben weiter verbessert, so soll es z. B. egal sein, wie der Ordner mit den Dateien benannt ist.

Neu ist auch, dass das System die nächste Spur automatisch erkennt. Es erscheint im Monitor ein kleines Pop-up-Fenster. Der Fahrer aktiviert die Spurlinie dann per Touch am Terminal oder über die ComforTip-Taste auf dem Joystick. Wenn eine Fronthydraulik ohne Lagerregelung an Bord ist, kann er auch die beiden Schnellaushub-Tasten des Frontlifts dafür programmieren. Will der Fahrer die Spur nicht wechseln, kann der die Meldung einfach ignorieren.

Die Funktionen sind vor allem für das Vorgewende hilfreich, weil man so nicht immer händisch die einzelnen Spuren auswählen muss. Zum Aufzeichnen verschiedener Linien ist die Liste nicht mehr zwischen AB-Linie und Kontur getrennt, sondern man findet alle Möglichkeiten untereinander in einer Leiste.

Welchen Eindruck hat der Deutz-Fahr 6180 TTV bei den Redakteuren hinterlassen?

Wegen der sehr schlechten Witterung konnten wir den Schlepper nicht bei der Bodenbearbeitung einsetzen. Bei unseren Straßenfahrten mit der Mulde ist uns aber das sehr gut abgestimmte Fahrverhalten aufgefallen.

Neu ist unter anderem der überarbeitete TrailerStrech-Modus (nur der Anhänger wird gebremst, Zug bleibt bei Bergabfahrt gestreckt), der sich jetzt nicht mehr oberhalb von 25 km/h oder im Stillstand deaktiviert. Darüber hinaus verfügen die Maschinen über das aTBM-System. Sobald das Fahrpedal losgelassen wird, befüllt das System die Bremsleitung vor und garantiert so ein schnelleres Ansprechen der Anhängebremse.

Die Beschleunigung lässt sich per Poti auf der Armlehne einstellen. Bei starker Beschleunigung geht der Traktor zügig an die Arbeit, rollt aber trotzdem sanft aus. Die neue Allradkupplung schaltet den Frontantrieb jetzt proportional. Das merkt man vor allem beim sanften Bremsen auf der Straße und beim Anfahren. Weil sich der Antriebsstrang nicht mehr verspannt, ruckt nichts mehr. Diese Lösung soll übrigens mit dem nächsten Softwareupdate auch in die Modelle 6190 bis 8280 TTV einziehen. Auf der Straße sind uns außerdem die extra großen Rückspiegel positiv aufgefallen.

Zusammen mit der niedrigen Geräuschkulisse hat uns das Fahren gut gefallen. Auch vor dem Mulcher gab es nichts auszusetzen. Insgesamt hatten wir den Eindruck, dass sich die Detailarbeit der Deutz-Fahr-Techniker ausgezahlt hat, beim Monitor und seiner Menüführung geht aber noch was.

Was kostet der Deutz-Fahr 6180 TTV?

Die Traktoren sind Anfang 2024 verfügbar. Inklusive der Testausstattung steht unser 6180 TTV mit 244.970 € in der Preisliste (o. MwSt.).

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