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Vier Teleradlader für den Bauernhof im Vergleich

Sind Teleradlader eine praxisgerechte Kreuzung aus Rad- und Teleskoplader? Was haben die Maschinen wirklich drauf? Wir testen vier Vertreter der 8 t-Klasse.

Lesezeit: 7 Minuten

SCHNELL GELESEN
Teleradlader der 8 t-Klasse mussten sich unserem Vergleichstest stellen.
Praxiseinsätze und technische Messungen standen auf dem Testprogramm.
Die Maschinen erreichen eine Hubhöhe von bis zu 5,50 m und stemmen bis 5,8 t.
Übersichtlichkeit, einfaches Handling sowie Feinfühligkeit waren beim Praxiseinsatz im Fokus.

Schubstark, robust und übersichtlich – das sind die wichtigsten Eigenschaften, mit denen man einen Teleskopradlader beschreiben kann. Diese Maschinen sind vor allem für die Landwirtschaft entwickelt worden. Sie kombinieren den bewährten Aufbau eines (meist) knickgelenkten Radladers mit der Reichweite einer Teleskopschwinge. Die Maschinen arbeiten vor allem auf größeren Rindviehbetrieben und Biogasanlagen – beim Füttern, Einstreuen, in der Strohernte und auf dem Fahrsilo. Mit Teleradladern lassen sich auch Lkw und hohe Kipper beladen.

Am Ende ist es ein Stück weit Geschmacksache oder eine Glaubensfrage, ob sich ein Betrieb für einen Teleskoplader mit Vierradlenkung oder eben für einen Teleradlader entscheidet. Nach Aussage der Firmen wächst die Bedeutung der Teleradlader. In Großbritannien sind sie besonders beliebt.

Welche Teleradlader sich dem Vergleich stellten

Im letzten Sommer haben wir die Anbieter der Maschinen deshalb zu einem Vergleichstest eingeladen. Es ging uns dabei um die 8 t-Klasse. In diesem Bereich haben die Lader zwischen 130 bis 150 PS, erreichen bis 5,50 m Hubhöhe und stemmen bis zu 5,5 t. Folgende Modelle nahmen an unserem Vergleich teil:

  • JCB TM 320 S Agri – Testprotokoll erscheint Anfang Februar
  • Manitou MLA-T 533 – Testprotokoll erscheint Anfang Februar
  • Schäffer 8620 T-2 – Testprotokoll erscheint Anfang Februar
  • Weidemann 5080 T – Testprotokoll erscheint Anfang Februar

Wir hatten bei der Planung unseres Tests noch weitere Firmen angesprochen. Diese konnten uns allerdings keine passende Maschine zur Verfügung stellen. Unsere Testgruppe fasst aber auch so die Maschinen mit den höchsten Marktanteilen zusammen.

Die wichtigsten technischen Daten und unsere Messwerte finden Sie in der Tabelle auf Seite 104. Wir haben uns bemüht, die Maschinen so einheitlich wie möglich ausstatten zu lassen. Doch bei den Eckwerten war das nicht zu 100 % möglich. Deshalb haben wir uns entschieden, aus den Messungen keine Durchschnittswerte zu errechnen.

In detaillierten Testprotokollen stellen wir aber alle Testeindrücke sowie die Vor- und Nachteile der Maschinen zusammen. Die Testprotokolle von JCB und Manitou lesen Sie in der Ausgabe 2/2024. Die Einzelprotokolle von Schäffer und Weidemann folgen dann im Heft 3/2024.

Welche Gemeinsamkeiten die Teleradlader im Vergleich hatten

Im Grundaufbau sind sich die Maschinen in vielen Bereichen recht ähnlich – die Unterschiede finden sich vor allem in den Details.

Einige Firmen arbeiten bei den Ladern nach dem Baukastenprinzip. Der Hinterwagen ist identisch mit den entsprechenden Radladern der Marke. Die Konstrukteure stimmen den Vorderwagen dann auf die Anforderungen der Teleskopschwinge ab. Im Vergleich zum Radlader ist der Radstand deshalb länger. Den Drehpunkt für den Ausleger wählen die Firmen möglichst tief. Denn der Fahrer sitzt mittig hinter der Schwinge und die Sicht nach vorne soll frei sein.

Zur Bodenanpassung haben die Maschinen entweder ein mittiges Knick-Pendel-Gelenk oder eine pendelnd aufgehängte Hinterachse. In der getesteten Größenklasse ist die Pendelachse gängiger. Sie benötigt zwar mehr Platz, dafür ist die Standsicherheit bei diesen Lösungen oft höher.

Alle Lader im Test erfüllen die Abgasstufe V mit AdBlue. Die hydrostatischen Antriebe bieten meist zwei Stufen. JCB setzt auf ein achtstufiges Lastschaltgetriebe mit Wandler. Einige Maschinen können Motordrehzahl und Fahrgeschwindigkeit unabhängig voneinander steuern, um dosiert und langsam bei hoher Hydraulikleistung fahren zu können. Das ist bspw. beim Einsatz von Kehrmaschinen oder Einstreugeräten interessant.

Bei allen ist eine Zulassung als lof-Zugmaschine möglich. Druckluftbremse, Anhängerkupplung und rückwärtige Hydraulikanschlüsse gibt es optional.

Die starren Achsen haben meist Selbstsperrdifferenziale, nasse Bremsen sowie außenliegende Planetensätze. Dass die Maschinen ohne Achsschenkellenkung fahren, ist für die Besitzer ein wichtiger Kaufgrund.

Bei der Bereifung bieten alle Firmen eine große Auswahl an. AS-Profile punkten mit guter Traktion, allerdings verschleißen sie wegen des geringeren Positivanteils des Profils schneller. Viele Käufer entscheiden sich deshalb für robuste Industrieprofile – vor allem wenn die Maschine meist auf befestigten Flächen unterwegs ist.

Der zentrale Teleskoparm fährt 1,00 bis 1,45 m aus. Meist liegt der Zylinder dafür oberhalb des Teleskops, nur bei wenigen ist er integriert. Bei der Gerätebetätigung entscheiden sich die Firmen für eine innenliegende Z-Kinematik. Vorteile sind die kompakte, integrierte Bauform und die höheren Losbrechkräfte, weil das Werkzeug durch Ausfahren des Gerätezylinders einkippt.

Die Parallelführung arbeitet hydraulisch, manchmal ist sie sensorkorrigiert. Alle Lader im Test hatten eine Schwingungstilgung für den Ausleger. Teils muss der Fahrer die Federung aktiv ein- und ausschalten, teils gibt es eine geschwindigkeitsabhängige Automatik. Für schnellere Fahrten ist die Federung unverzichtbar. Und wenn es darum geht, sehr genau mit der Palettengabel zu arbeiten, stört eine herkömmliche Federung. Deshalb sollte sie sich immer abschalten lassen.

Anders als beim Frontlader sind die Koppelrahmen nicht einheitlich. Die meisten Firmen haben mehrere Auswahlmöglichkeiten. Neben dem eigenen Koppelrahmen gibts meistens gängige Baumaschinen-Formate. Einige Marken führen auch den Euro-Rahmen vom Frontlader. Produktspezialisten raten aber davon ab – er ist für die rohen Kräfte in dieser Klasse eventuell nicht stabil genug. Standard ist die hydraulische Werkzeugverriegelung.

Praxisgerechte Sicherheit?

Alle Funktionen lassen sich über den elektronischen Joystick feinfühlig steuern. Sehr unterschiedlich gehen die Firmen hier mit dem Thema Sicherheitsschaltung um. Es geht vom praxisgerechten Sitzkontakt bis zum weniger praktischen Totmanntaster, der den Hebel nach wenigen Sekunden sperrt.

Die Ausstattung mit einem unabhängigen dritten Steuerkreis ist gängig. Optional gibt es einen zusätzlichen drucklosen Rücklauf und auch einen vierten Steuerkreis. Dieser arbeitet meist über ein elektrisches Umschaltventil und dem Steuergerät des dritten Kreises. Ein weiteres Umschaltventil steuert bspw. den Kipperanschluss im Heck an. Die Durchflussrate des dritten Kreises ist oft einstellbar.

Die meisten Lader lassen sich mit unterschiedlichen Pumpen ausstatten. Einsteigerlösung ist eine Zahnradpumpe, die höheren Ausstattungen arbeiten mit LS-Pumpen. Hohe Förderleistungen ermöglichen schnelle Bewegungen der Schwinge und – wenn der Ventilblock das zulässt – das Mischen von mehreren Funktionen.

Die Kabinen sind für einen Fahrer optimiert, einen (legalen) Beifahrersitz haben die Maschinen nicht. Wichtig ist eine gute Übersicht, auch zu den Seiten und nach hinten. Ausführliche Details finden Sie in den Testprotokollen.

Das Testprogramm: Das haben wir gemessen

Wie immer ist unser Vergleichstest eine Mischung aus Messungen und Praxiseinsätzen. Im letzten August standen uns die vier Maschinen über zwei Wochen zur Verfügung.

Bei den Praxiseinsätzen mussten sie unter anderem in der Erde wühlen, Anhänger beladen, feinfühlig Gitterboxen und Strohballen stapeln. Dabei waren vier Fahrer im Einsatz, die ihre Praxiseindrücke eingebracht haben. Diese Bewertungen fassen wir in den Testpro­tokollen zusammen.

Beim Messprogramm ging es um diese Disziplinen:

  • Maße und Gewichte, Wendekreis und Lautstärke.
  • Hubhöhen und Reichweite der Schwinge. Hier haben wir mit den Schaufeln gearbeitet, die vom Hersteller mitgeliefert wurden. Sie waren unterschiedlich groß.
  • Kippwinkel und Präzision der Parallelführung.
  • Hubkräfte in verschiedenen Höhen, mit ein- und ausgefahrenem Teleskop; Losbrechkräfte. Zum Messen in verschiedenen Höhen nutzen wir eine Brückenwaage und eine Kette, die direkt vor der Waage im Boden verankert ist.
  • Hydraulische Eckwerte bei 1.500 U/min und bei Vollgas: Durchfluss am dritten Steuerkreis und Rückstaudruck, Zeiten für anheben/senken, ein-/auskippen, Teleskop ein/aus.
  • Maximale Schubkraft in den verschiedenen Fahrstufen; maximale Fahrgeschwindigkeiten vor/zurück.

Alle Messwerte finden Sie in der Tabelle nachfolgenden Tabelle zum Herunterladen.

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