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topplus Teleskopradlader im Test

So schneidet der Weidemann 5080T im top agrar-Vergleichstest ab

Der Weidemann war etwas kleiner als die anderen Kandidaten der Testgruppe. Abgesehen von den geringeren Hubwerten konnte er aber gut mithalten.

Lesezeit: 6 Minuten

Motor & Chassis

Der Perkins erfüllt die Abgasstufe V u. a. mit AdBlue, hat 3,6 l Hubraum und leistet laut Weidemann 136 PS. Damit bewegt er sich im Mittelfeld der Testgruppe. Zusammen mit dem niedrigeren Einsatzgewicht von rund 7 t – immerhin 1,6 t weniger als der schwerste – war der Lader bei unseren Einsätzen sehr agil. Natürlich schlägt sich das geringe Gewicht aber bei den niedrigeren Hubkräften nieder.

Das Chassis ist als Baukasten ausgelegt, die Maschine gibt es auch mit Radladerschwinge. Allerdings ist der Vorderwagen speziell auf den Telelader abgestimmt, u. a. durch einen längeren Radstand (hier 2,20 m). Dazu kommen das zusätzliche Heckgewicht und Wasser in den Rädern. Der 5080T ist der größte Weidemann mit Knick-Pendel-Gelenk. Die Achsen stammen von ZF. Sie haben Scheibenbremsen und Außenplaneten. Über eine Taste am Joystick lassen sich die Differenziale beider Achsen zu 100 % sperren. Mit einem Wendekreis von 8,40 bzw. 8,20 m ist der Lader der wendigste im Test.

Der Hydrostat bietet zwei Stufen: 0–12 km/h und 0–40 km/h. Die 30 oder 40 km/h Höchstgeschwindigkeit sind optional, die Testmaschine erreichte vor- und rückwärts jeweils 41 km/h. An unserer Steigungsstrecke fiel die Fahrgeschwindigkeit nicht unter 28 km/h, was der Kombi aus Motorleistung und vergleichsweise geringem Gewicht zu verdanken ist. Die maximale Schubkraft lag – mangels Masse – bei „nur“ rund 5,3 t. Der schubstärkste im Test erreichte 6,7 t, war aber beim Handling dann wieder träger als der Weidemann. Beim Wühlen im Erdhaufen hat sich der 5080T jedenfalls sehr gut geschlagen. Insgesamt fährt der Lader wirklich gut abgestimmt, man kommt sofort mit ihm zurecht. Er ist irgendwie der „Hoflader“ unter unseren Teleradladern.

Optional gibt es ein „Hand-Inching“ bzw. eine Langsamfahreinrichtung. Hierbei kann man mit einem Drehpoti die Fahrgeschwindigkeit limitieren. Mit dem Pedal gibt man dann bei Arbeiten wie dem Einstreuen oder Fegen mehr Gas, ohne dass der Lader zu flott wird – eine praktische Sache.

Hydraulik & Ausleger

Weidemann bietet Zahnradpumpen mit 100 l/min (Serie) bzw. optional mit 115 l/min an. Unsere Testmaschine hatte die ebenfalls optionale 150 l-LS-Pumpe. Sie lieferte am Kuppler des dritten Steuerkreises im Standgas sehr gute 106 l/min an, bei Vollgas haben wir sogar 125 l gemessen. Hier kam der Rücklauf an Grenzen. Bei den Bewegungen der Schwinge war der Lader jeweils der schnellste.

Die gut sichtbare, hydraulische Verriegelung gibts serienmäßig. Zum dritten Kreis gehört auch ein druckloser Rücklauf – top. Tasten zur Druckentlastung sitzen in der Kabine und vorne am Ausleger: Ein Druck auf den Knopf reicht, und der Druck ist komplett weg – super! Optional lässt sich der 3. Kreis auf zwei weitere Kuppler umschalten. Unser Lader hatte zusätzlich noch eine dreipolige E-Steckdose vorne am Koppelrahmen. Darüber lassen sich bspw. Ventile an einem Anbaugerät schalten.

Weidemann bietet ein eigenes Schnellwechselsystem an, auf das die Parallelführung abgestimmt ist. Darüber hinaus gibt es weitere Wechselplatten, wie beispielsweise eine Euro-Aufnahme wie bei unserer Testmaschine. Diese wirkte sich negativ auf die Parallelität aus. In maximaler Höhe haben wir eine Abweichung von mehr als -22° gemessen. Bei anderen Koppelrahmen soll die Parallelführung laut Weidemann deutlich genauer arbeiten.

Mit 160° hat die Z-Kinematik einen sehr großen Bewegungsbereich. Automatische Funktionen für die Ladeanlage bietet Weidemann in dieser Größenklasse nicht an. Die optionale Schwingungstilgung bedient der Fahrer mit zwei Tasten. Um sie zu nutzen, muss er erst die Senkbremsen deaktivieren. In „Auto“ schaltet die Dämpfung bei 6 km/h. Eine Zentralschmierung gibt es optional. Die Hauptdrehpunkte sollten alle 100 Stunden geschmiert werden.

Der Teleskopzylinder liegt oben. Mit 115 cm ist der Ausschub vergleichsweise gering. Die maximale Höhe im Gerätedrehpunkt liegt bei 5,11 m. Unter anderem hier zeigt sich, dass der Lader in einer etwas kleineren Klasse unterwegs ist, als die anderen Teilnehmer. Ein ähnliches Bild bei den Hubkräften: In 20 cm Höhe stemmt der Lader 2,8 t. Die maximale Hubkraft erreicht die Maschine in 1 m Höhe mit knapp 3,1 t. Bei ausgeschobenem Teleskop bleiben davon noch 1,1 t übrig. Die Losbrechkraft haben wir mit 3,1 t ermittelt. Die Überlastsicherung blinkt bereits bei 70 %, bei 85 % kommt ein Piepsignal dazu.

Optional gibt es fürs Heck einen ew-, einen oder auch zwei dw-Hydraulikanschlüsse. Auch eine Druckluft-Bremsanlage steht in der Ausstattungsliste.

Bedienung

Der Joystick stammt von Elobau. Er liegt gut in der Hand und arbeitet feinfühlig mit recht langen Wegen, die uns aber nicht gestört haben. Die Rampe passt: Zuerst spricht die Funktion feinfühlig an, um dann schneller zu werden.

Oben liegen zwei Tasten, die frei ­belegbar sind. Der linke, orange Daumenschieber, steuert die Fahrtrichtung (V/N/R). Daneben liegt der prop. Schieber fürs Teleskop. An der Rückseite gibt es einen weiteren prop. Schieber für den dritten Kreis sowie eine Taste für die Diff.-Sperre.

Auf der Konsole des Sticks finden sich auch Tasten für die Dämpfung, zum Sperren des Hebels und für den Dauerbetrieb des dritten Kreises. Mit dem Dreh-Drück-Rad daneben navigiert der Fahrer durchs kleine Lenksäulendisplay. Hier kann er auch die Durchflussrate des dritten Kreises in 1 %-Schritten einstellen, getrennt für Dauer- und Normalbetrieb, aber für beide Ventilseiten gemeinsam.

Auf der Konsole und um die Lenksäule sitzen weitere Schalter, die ordentlich gekennzeichnet sind. Lediglich die Taste zum Umschalten des dritten Kreises auf die Anschlüsse im Heck der Maschine war uns nicht direkt klar.

Die optionale Klimaanlage war leider nicht an Bord. Luftauslässe (sechs) gibt es nur an der Lenksäule. Die Spiegel sind okay, sie bieten allerdings keinen Weitwinkel und die Halter lassen sich nicht ausziehen.

Kabine & Übersicht

Wie bei Weidemann üblich, kann man die Kabine für Servicearbeiten sehr einfach seitlich kippen. Sie ruht auf vier Silentblöcken. Mit 75 db(A) ist sie bei geschlossenen Türen nicht besonders leise. Die Grundfläche ist mit ihren 115 x 122 cm (L x B) relativ klein. Positiv wirken sich aber die niedrige Plattformhöhe (109 cm) und die große Innenhöhe aus. Es gibt einige offene Staufächer, optional auch eines mit Deckel. Links hat der Sitz keine Armlehne. Die Handbremse liegt links und (zu) nah am Sitz.

Der Einstieg ist bequem, der Fahrer kommt bei jeder Lenkradneigung leicht an seinen Platz. Breite Trittstufen, gute Handgriffe und ein ebener Kabinenboden unterstreichen den Komfort. Auch von rechts kann man einsteigen, allerdings deutlich beengter. Die Türen lassen sich bei dieser Maschine serienmäßig geteilt oder komplett geöffnet arretieren – das fanden wir richtig gut.

Der Vorderwagen ist schmal, das zahlt sich bei der Sicht aufs Werkzeug aus. Der Blick nach oben ist okay, der Fahrer muss sich bei maximaler Hubhöhe nur leicht vorbeugen. Der Frontwischer erfasst einen großen Bereich, einen separaten Wischer für den Dachbereich gibt es nicht. Das FOPS-Gitter liegt außen. Das erschwert die Reinigung, schützt die Scheibe aber besser als innenliegende Gitter. Der Heckwischer hat uns gefallen. Die Sonnenblende ist einfach, aber robust – gut.

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